Die Intuition von Luisa Spagnoli
Ende der zwanziger Jahre begann Luisa im Garten Exemplare einer, in Italien nie systematisch gezüchteten Haustierart zu selektieren: Das Angorakaninchen, dazu bestimmt ein Garn zu liefern, das im Bekleidungssektor eingesetzt werden konnte. Das Ergebnis war – dank des Einsatzes von traditionellen Techniken und der Wahl des Kämmens anstelle des Scherens bei der Ernte der Wolle – ein gleichmäßiges und dünnes Garn.
Um 1928 nahmen die Tätigkeiten im Textilbereich, die auch heute noch ihren Namen tragen, Form an. Die Intuition von Luisa Spagnoli bestand aus der Verwendung der Wolle des Angorakaninchens, um Garne und Produkte zu erhalten, als diese Art von Faser in Italien fast unbekannt war. Die italienischen Züchter zeigten bis zu diesem Zeitpunkt nur wenig Interesse an der Züchtung der Angorakaninchen. In unserem Land stammte diese Art von Garn aus dem Ausland. Durch die Verarbeitung durch stricken erhielt man dicke und nur wenig geschätzte Kleidungsstücke
Die ersten Versuche, die mit dem Einsatz von Arbeiterinnen, die man sich von der Firma Perugina “ausgeliehen” hatte und mit der Wolle aus der Familienzüchtung versorgte, führten zu Produkten von hoher Qualität, sowohl im Hinblick auf den Stil als auch die Eigenschaften des Gewebes.
Die Spagnoli-Produkte eroberten sofort die Gunst der Käufer, sowohl im Inland als auch im Ausland, dank der Beschaffenheit des Gewebes, der klassischen und eleganten Linie und der Harmonie der Farben. Man beurteilte sie von weitaus höherem Niveau als alle damals im Handel angebotenen Angoramodelle. Auf diese Weise wurden die Voraussetzungen für eine neue und typisch italienischen Tätigkeit geschaffen, die in der Lage war, die edlen Eigenschaften eines nationalen Rohstoffes zu valorisieren.